Die Biberbahn wurde gestern offiziell der Presse vorgestellt.
Schon im Juli wird es Sonn- und Feiertags möglich sein, mit der Bahn von #Stockach über #Sauldorf und #Messkirch nach #Mengen zu fahren. Das ist ein klasse Erfolg und ein große Chance zur touristischen Erschließung des Landkreis Sigmaringen. Prima, dass die Bahn mit großer Unterstützung des Landes nun in kommunaler Trägerschaft vorankommt. Vielen Dank an alle, die im Förderverein der Ablachtalbahn aktiv sind, egal ob in der Marketing AG oder bei den Froneinsätzen entlang der Strecke.
Die Schwäbische Zeitung berichtet bereits online darüber. Den Bericht können Sie hier abrufen:
Biberbahn soll ab Juli Freizeittouristen befördern (schwaebische.de)
Die Reaktivierung der Ablachtalbahn, auf der die Biberbahn betrieben wird, bewegt sich zügig auf die Zielgerade zu. Bereits ab Juli 2021 wird an Sonn- und Feiertagen dreimal täglich ein Personenzug auf der knapp 40 Kilometer langen Strecke zwischen Stockach und Mengen hin und her pendeln und die Touristen zu attraktiven Sehenswürdigkeiten befördern. Alles ist auf den Weg gebracht, denn die Kommunen Meßkirch und Sauldorf haben nach über zweijähriger Vorarbeit im Januar die Bahnstrecke gekauft, die bürokratischen Hürden sind genommen, das Land sicherte die Finanzierung zu und der Förderverein Ablachtalbahn hat bereits mit der Vegetationspflege begonnen und die Strecke von Gestrüpp und Ästen befreit. Bei einem Pressetermin am Meßkircher Bahnhof betonten der Meßkircher Bürgermeister Arne Zwick, der Sauldorfer Bürgermeister Wolfgang Sigrist, die Landtagsabgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen Andrea Bogner-Unden, Severin Rommeler vom Förderverein Ablachtalbahn sowie der Bahn-Experte Frank von Meißner, dass es ein großes Vergnügen sei, das Projekt voranzubringen, da alle wunderbar zusammenarbeiten. Auch die Unterstützung vom Verkehrsministerium sei äußerst lobenswert und zielführend.
„Wir sind gut im Rennen“, konstatierte Meßkirchs Bürgermeister stolz. In kurzer Zeit sei es gelungen, das Gleis der Ablachtalbahn zu ertüchtigen. Demnächst werde ein Messzug auf der Strecke fahren, um herauszufinden, ob das Gleis überall fahrtauglich ist. Die Strecke zwischen Sauldorf und Stockach sei wahrscheinlich am kritischsten, da sie zu lange stillgelegen habe. „Aber das bekommen wir hin“, äußert er sich zuversichtlich. „In Sauldorf ist der Biber recht aktiv“, berichtete Bürgermeister Wolfgang Sigrist. Deshalb habe man dort die Wasserläufe so angepasst, dass dem Biber genug Wasser zur Verfügung stehe und gleichzeitig der Bahndamm verschont bleibe, sodass die Biberbahn im Sommer freie Fahrt habe. „Alles ist natürlich mit den Biberbeauftragten sowie mit der Unteren Naturschutzbehörde abgestimmt“, versicherte sein Kollege Arne Zwick. Da auch die Behörde an konstruktiven Lösungen interessiert sei, gebe es ein gutes Miteinander. „Daran sieht man, dass Naturschutz und Eisenbahn gut zusammen geht“, betonte auch Frank von Meißner, Eisenbahnbetriebsleiter und Berater im Bahnverkehr. Er brachte bereits die Räuberbahn zwischen Pfullendorf und Aulendorf erfolgreich auf die Schiene und kümmert sich jetzt um ein erfolgreiches Konzept der Biberbahn zwischen Mengen und Stockach.
Die Landtagsabgeordnete Andrea Bogner-Unden bedankte sich bei allen Akteuren, die sich für die Reaktivierung der Ablachtalbahn einsetzen. „Die Bahn wird dem gesamten Kreis Sigmaringen guttun, sie erhöht die Lebensqualität und sorgt für bessere Mobilität“, zeigt sie sich überzeugt. Besonders dankte sie den Bürgermeistern von Meßkirch und Sauldorf, die das Risiko des Kaufs der Strecke auf sich genommen hätten, sowie Frank von Meißner, der sich als Eisenbahnbetriebsleiter gut auskenne. „Er ist ein super Fachmann“, erklärte sie begeistert. Das Projekt sei eine wunderbare, runde Sache. Der Bahnexperte stimmte ihr zu, dass dieses Projekt etwas Tolles für die Bevölkerung auf die Gleise bringe. „Die Biberbahn wird Touristen in die Region bringen“, erklärte von Meißner überzeugt. Gerade die Schweizer seien bekannt dafür, dass sie gerne mit der Bahn interessante touristische Ziele aufsuchen. Da an der Strecke zahlreiche Sehenswürdigkeiten liegen wie die Sauldorfer Seen, das Meßkircher Schloss, die barocke Kirche sowie das Museumszentrum, die karolingische Klosterstadt Campus Galli, die Zielfinger Seen und nicht zuletzt bei Mengen die Heuneburg, die bedeutendste keltische Akropolis Europas, ist mit großem Interesse zu rechnen. Damit die Besucher direkt zu den gewünschten Zielen kommen, ist der Zeittakt der Bahn an das Busnetz angepasst. „Von den Reisenden werden sowohl die Gastwirte profitieren als auch die Landwirte, welche ihre Produkte an die Gastronomie liefern“, nannte Andrea Bogner-Unden einen weiteren Vorteil, den die Bahnstrecke für die Region bringe.
Ein Großteil des Geldes, das für die Reaktivierung der Bahn notwendig ist, etwa 80 Prozent, komme vom Land, so der Bahnexperte Frank von Meißner. Das Landeseisenbahnfinanzierungsgesetz regle die Zuschüsse. „Es macht wirklich Spaß mit dem Verkehrsministerium zusammenzuarbeiten“, schilderte er das konstruktive Miteinander. Und die Landtagsabgeordnete ergänzte, dass es dem Ministerium wichtig ist, dass auch Engagement aus der Bevölkerung kommt.
Zunächst sollen dreimal täglich an Sonn- und Feiertagen Personenzüge hin und her fahren. Dafür werden die Bahnsteige barrierefrei eingerichtet. Zweimal pro Woche wird auch ein Güterzug auf der Strecke fahren. In diesem Sommer dient die Ablachtalbahn für zwei Wochen als Ausgleichsstrecke, da eine andere Strecke wegen Gleisarbeiten gesperrt sei. „Daran merkt man, dass die Ablachtalbahn eine wichtige Funktion im Eisenbahnnetz hat“, unterstreicht Frank von Meißner. Ist der Betrieb erst einmal angelaufen, dann folgt der weitere Ausbau nach und nach, versichern die Beteiligten zuversichtlich.
Dass bereits fleißig an einem Tourismus-Konzepte gearbeitet werde, berichtete Severin Rommeler. An Ideen mangle es nicht.
Weitere Infos: www.biberbahn.de