Am 15. Juni feierte der Turn- und Sportverein (TSV) Wald sein 100-jähriges Bestehen mit einem glanzvollen Festakt, der im örtlichen Gemeindezentrum stattfand. Die Veranstaltung zog zahlreiche Mitglieder, Ehemalige und Ehrengäste an, die gemeinsam diesen bedeutenden Meilenstein in der Geschichte des Vereins begingen. Ich hatte auch das Privileg, einer der geladenen Gäste zu sein und die Ehre, das Grußwort zu halten.
Grußwort anlässlich des 100jährigen Bestehens des TSV Wald:
Sehr geehrte Vorstandschaft, liebe Ehrengäste, liebe Freunde und Mitglieder des Turnvereins und unserer TSV-Familie. 100 Jahre TSV. Da kann ich nur sagen. Herzliche Glückwünsche für diesen großartigen runden Geburtstag. Und da kommen mir viele, viele Gedanken und Erinnerungen, denn über 40 Jahre habe auch ich in unserem Verein mitgewirkt. (Als Übungsleiterin im Geräterturnen und Volleyball, als Sprecherin der Übungsleiter, als zweite Vorsitzende und bis vor vier Jahren noch als Beisitzerin.) Schon für das Jubiläum 30 Jahre Fastnachtsumzug in Wald durfte ich den Festvortrag halten (den Fastnachtsumzug hat damals der TSV Wald organisiert). Damals als Grashüpfer Flip, nach dem Motto: /Ich heiße Flip, das macht mich froh / denn heut bin ich inkognito. Vielleicht erinnert sich da noch der eine oder die andere dran? Und auch vor 20 Jahren bei meinem Festvortrag, war das folgende meine Einleitung, und das gilt immer noch: nur statt 80 sind es 100 Jahre: Willkommen! Heißt euch, ob Mann oder Frau, heute Abend, ganz herzlich der TSV. 100 Jahre alt ist unser Verein, Jubiläum heißt feiern und fröhlich sein. Es heißt auch, sich erinnern, was war gewesen. An Ereignissen, an Freunden und ihre Wesen. Was hat sich entwickelt, verändert, gewandelt, verbessert, verschlechtert, das wird unterschiedlich gehandelt. Und dann kam ein historischer Rückblick. 40 Jahre bin ich jetzt dabei, aber wir haben auch Personen unter uns, die waren schon da, als ich kam. Die haben sich also noch länger und intensiver für die Entwicklung unseres TSVs eingesetzt. Euch alle jetzt aufzuzählen, birgt natürlich das Risiko, Einzelne zu übersehen. Und wenn ich erzählen sollte, was ihr alles gemacht habt, würde der Abend heute sicher nicht enden. Aber Frieder Grupp, Rüdiger Baumhof, Winfried Marksteiner, Walter Merz, Brigitte Spieß, Reinhard Mangel, Hilde Wenzel, Uschi & Wolf-Dieter Kolb, Wendelin Längle, Sales Hipp, Hermann Fox saßen vor 40 Jahren schon beim Übungsleiterabend, und nahmen meinen Exmann und mich herzlich in ihren Kreis auf. Und auch wenn ich sie nicht einzelnen nenne, möchte ich an die aktiven großartigen Freundinnen und Freunde erinnern und andenken die schon von uns und uns vorausgegangen sind. In 100 Jahren TSV Wald hat sich auch viel ereignet. Hier kann ich nur von den letzten 40 Jahren berichten, und das auch nicht vollständig: nur aus meinem Blickwinkel.
An Gaukinderturnfesten haben wir regelmäßig mit vielen Kindern teilgenommen,
Den Fastnachtsumzug und früher auch den Fastnachtsball organisiert (dabei hat Wendelin mir das Gurkenschneiden beigebracht)
bei allen örtlichen Festen haben wir organisatorisch und mit verschiedenen Tanz- Turn- oder Spaß Aufführungen mitgewirkt,
Wir haben an Landes- und Bundesturnfesten teilgenommen, sind sogar zweimal Badischer Landessieger im Volleyball mixt geworden und haben einen fünften Platz beim Deutschen Turnfest in Dortmund und Bochum belegt.
Ich erinnere mich noch sehr gerne daran, wie wir, das Badnerlied singend (ehrlich wäre grölend) durch unsere Herberge getanzt sind. Als Polonaise, Thomas Bahler du erinnerst dich sicher.
Und wie uns der Musikverein bei der Rückkehr immer wieder mit einem Ständchen empfangen hat (das was gelebte Vereinskooperation).
und wir haben mit unserer Turnerin Alexandra Jung in Essen an den deutschen Meisterschaften teilgenommen, (1991). Mit Baby mitgereist.
auch unsere Badminton Abteilung, in der sich Jürgen Gabler schon seit Jahrzehnten engagiert hat, hat sehr erfolgreich bei den Runden-Wettkämpfen mitgespielt.
und unsere Leichtathleten damals unter der Leitung von Winfried und Reinhard und von den leider schon verstorbenen Conny Beppler und Helga Koch.
In den 90er Jahren hatten wir sogar eine Basketballabteilung.
Aber im Sport geht es bei uns nicht nur um Leistung, sondern auch um Gesundheit, Vergnügen, gesellschaftlicher Gemeinschaft. Dafür sorgten die Frauen-Gymnastikgruppen mit Anni Luk, Helga Frank, Anne Mahler, und die Jedermänner + Senioren mit Fridas Grupp, Horst Weidler, Klaus Braun, Sales Hipp, Andreas Szembek, Konrad Nipp und unserem Star-Techniker Martin Kuhn.
Man konnte und kann eigentlich immer noch sagen:
Jedes Kind, jeder Mann und jede Frau,
findet was beim TSV,
seid willkommen, seid dabei,
nach dem alten Motto, frisch fromm, fröhlich frei.
Ein weiteres wichtiges Thema sind unsere Sportstätten gewesen, denn: eine Halle brauchen fast alle.
1955 hatte man die so genannte alte Turnhalle in Eigenregie gebaut, 1973 baute man eine größere Halle, die Spielwiese und den Festplatz und ein Jahr später nach 1400 Arbeitsstunden drehte man auf dem Waldsportpark seine Runden.
Unvergessen der riesige Einsatz hier wieder von Frieder Grupp, Xaver Schmid, Bernhard Diegel und der gesamten Seniorengruppe. Und 1990 dann mit Bürgerentscheid, der Gründung des Fördervereins der Vereinsgemeinschaft und allem Pipapo die Halle, in der wir uns jetzt befinden und unser 100-jähriges Jubiläum begehen können.
Ja, in diesen 100 Jahren haben viele Menschen viel getan, für den Sport, und für die Gemeinschaft, für das körperliche und seelische Wohlbefinden, und deshalb noch mal ein Reim von mir:
Feste feiern macht Freude, heißt Leben.
Das sollten wir unseren Seelen geben.
Doch, d.h. auch viel Arbeit und Organisation,
In einem Verein bedeutet das: ohne Lohn.
Unzählige Stunden ehrenamtliches Machen,
können solch glänzende Ereignisse schaffen.
Erst aufbauen, dann abbauen und sauber aufräumen,
putzende Männer, davon können Frauen nur träumen.
Doch bei uns im Verein, da zeigt ein jeder Mann, was ein Jeder-mann so kann. (das ist ungegendert☺️).
In diesen letzten 100 Jahren haben sich immer Menschen gefunden, die im Team so viel aufgebaut haben. Und dieses gemeinsame Sportmachen, gemeinsames Organisieren und gemeinsames für einander da sein hat uns zu einer Turnverein-Familie zusammengeschweißt.
So habe ich es auf jeden Fall erlebt, gelebt und genossen. Und diese Geborgenheit, in unserem Verein wünsche ich allen jüngeren Men-schen und Familien hier in Wald weiterhin.
Deshalb gilt für mich:
Es wird immer schwerer, junge Leute zu finden, die bereit sind, sich ehrenamtlich zu binden.
Individualisierung und bürokratische Tücken, Streichung von Zuschüssen, das gibt Lücken.
Trotzdem, wir sollten weiter gestalten,
uns Lebensqualität erhalten.
Das Vereinsleben zu pflegen, macht die Welt wärmer,
Im Verein zu leben, macht uns reicher, nicht ärmer.
Alle, die sich dafür einsetzen, engagiert und mit Kraft, denen danke ich von Herzen, euch Aktiven und unserer Vorstandschaft.
100 Jahre in eine fünf bis zehnminütige Rede hinein zu quetschen, ist ziemlich schwierig, deshalb sehe ich das auch nur als Einstieg an und freue mich nachher auf den Austausch mit euch und Ihnen.
Ich danke allen, die dazu beigetragen haben, dass dieses Jubiläumsfest heute hier stattfinden kann.
Auf mindestens weitere 100 Jahre TSV Wald. Für Sport, Gesundheit und Geselligkeit.
Nach dem Motto:
Bleibe fit und sei schlau,
mache mit beim TSV.
Danke
Der Abend begann mit einem herzlichen Empfang und einem Sektempfang, bei dem die Gäste die Gelegenheit hatten, sich zu begrüßen und auszutauschen. Die festliche Dekoration und die historisch anmutende Ausstellung, die die Entwicklung des TSV Wald von seinen bescheidenen Anfängen bis heute dokumentierte, verliehen dem Saal eine besondere Atmosphäre.
Ein besonderer Programmpunkt war die Ehrung langjähriger Mitglieder und verdienter Sportler*innen. Einige Mitglieder wurden für ihre langjährige Vereinszugehörigkeit geehrt, andere für ihre herausragenden sportlichen Leistungen. Auch ich wurde für meine langjährige Tätigkeit als Geräteturntrainerin im Verein geehrt.
In meiner Rede warf ich einen Rückblick auf die beeindruckenden Errungenschaften des Vereins in den letzten 100 Jahren. Besonders hervorgehoben habe ich unsere regelmäßige Teilnahme an Gaukinderturnfesten, die Organisation des Fastnachtsumzugs und früher auch des Fastnachtsballs. Wir haben an Landes- und Bundesturnfesten teilgenommen, sind zweimal Badischer Landessieger im Volleyball mixt geworden und haben einen fünften Platz in Berlin belegt. Unsere Turnerin Alexandra Jung nahm 1991 in Essen an den deutschen Meisterschaften teil. Auch unsere Badminton-Abteilung, in der sich Jürgen Gabler seit Jahrzehnten engagiert, hat erfolgreich an Runden Wettkämpfen teilgenommen.
Der Abend war nicht nur eine Gelegenheit, zurückzublicken und die vergangenen 100 Jahre zu feiern – auch wenn ich nur über die letzten 40 Jahre sprechen konnte – sondern auch einen Blick in die Zukunft des Vereins zu werfen. Es wird zunehmend schwieriger, junge Leute zu finden, die bereit sind, sich ehrenamtlich zu engagieren. Die zunehmende Individualisierung und bürokratische Hürden sowie die Streichung von Zuschüssen hinterlassen spürbare Lücken. Dennoch sollten wir weiterhin aktiv gestalten und unsere Lebensqualität bewahren. Das Pflegen des Vereinslebens macht die Welt wärmer und das Leben im Verein bereichert uns, anstatt uns zu belasten.
Alle, die sich dafür einsetzen, engagiert und mit Kraft, denen danke ich von Herzen, euch Aktiven und der Vorstandschaft.
Auf mindestens weitere 100 Jahre TSV Wald. Für Sport, Gesundheit und Geselligkeit.