Ende Juli besuchte die Grüne Landtagsabgeordnete Andrea Bogner-Unden gemeinsam mit Severin Rommeler, Bürgermeister von Sauldorf, die Firma Stecher in Sauldorf. 2020 erhielt die Firma Stecher den Innovationspreis des Landes.
Heute hat das Unternehmen nichts von seiner Innovationskraft eingebüßt. Im Gegenteil: im Austausch mit den beiden Geschäftsführern Günter und Michael Stecher wurde deutlich, dass die beiden Brüder auf den Standort Sauldorf setzen und perspektivisch dort sogar wachsen wollen.
Die beiden Unternehmer kommen schnell auf den Punkt. Sie wünschen sich Stabilität von den politischen Entscheidungsebenen. Im Vergleich zu ihren Unternehmensstandorten in der Türkei und in Rumänien beklagen die beiden die großen bürokratischen Hürden in Deutschland bzw. Baden-Württemberg. Eine Unternehmensgründung und die zugehörigen Genehmigungsverfahren seien in den beiden Ländern um ein vielfaches schneller als in Deutschland: „In Rumänien werden wir umworben, man kümmert sich um uns, damit uns nichts fehlt“, so Günther Stecher. „Innerhalb von einem Tag bekommen wir dort einen Notartermin, wenn nötig.“
Ein weiterer positiver Aspekt sind, laut den Brüdern Stecher, die Fachkräfte, die in der Türkei und Rumänien wesentlich leichter verfügbar sind als in Baden-Württemberg. Auch die Lohnvorstellungen sind für die Firma Stecher bei ihren Mitarbeitenden im Ausland leichter umsetzbar.
Mit Blick auf Bürgermeister Rommeler lobten die Geschäftsführer die kommunale Ebene: „Dass wir Glasfaser vor Ort haben, ist ein entscheidender Standortvorteil für unsere Tätigkeit in der Automatisierung“, betonte Michael Stecher. „Die 500 Megabit Leitung ermöglicht uns Cloudlösungen rund um den Globus.“ Bei ihren Ausführungen wurde deutlich, wie viele Ideen in dem oberschwäbischen Unternehmen stecken. Mit Schnittstellen zur Software SAP wollen sie noch mehr „Gas geben“ um Fahrzeugtransporte innerhalb des Unternehmens als Softwarelösung einzubinden. „In diese Entwicklung investieren wir“, so die beiden Geschäftsführer.
Bei der abschließenden Betriebsbesichtigung wurde auch nochmal das Thema Nachwuchs beleuchtet. In einer eigenen Ausbildungswerkstatt lernen die jungen Leute vor Ort ihr Handwerk von der Pike auf. Ausbildungsleiter Frank Müller machte im Rahmen des Besuchs deutlich: „Nachwuchs brauchen wir auch dringend in den Bereichen EDV und Programmieren.“ Hier wünschen sich die Unternehmer, dass die sogenannten MINT-Fächer in der Schule gestärkt werden, damit die jungen Menschen sich am Ende auch für eine technische Ausbildung interessieren.