Auf Einladung der Landtagsabgeordneten Andrea Bogner-Unden besuchte die Staatssekretärin des Verkehrsministeriums, Elke Zimmer im Nachgang zum "Tag der Schiene" 2024 die Gemeinden Meßkirch und Sauldorf, um gemeinsam mit Vertretern der lokalen Politik und Verwaltung über die Zukunft der Ablachtalbahn zu sprechen.
Die Reaktivierung der Bahnstrecke zwischen Mengen, Stockach und Rielasingen stand im Mittelpunkt des Gesprächs, an dem neben Frau Zimmer und Frau Bogner-Unden auch der Bürgermeister von Meßkirch Arne Zwick sowie der Bürgermeister von Sauldorf Severin Rommeler und der CDU-Landtagsabgeordnete Klaus Burger teilnahmen. Die Städte Meßkirch und Sauldorf sind die Eigentümer der Bahnstrecke.
Das Treffen diente dazu, die Planung eines zukunftsfähigen Ausbaus der Ablachtalbahn zu einem Stundentakt auf der gesamten Strecke von Mengen über Stockach bis Rielasingen zu besprechen. Der Plan sieht auch mögliche Kooperationen mit bereits bestehenden Bahnlinien wie dem Seehäsle vor, um die Mobilität im ländlichen Raum nachhaltig zu verbessern. Eine erfolgreiche Umsetzung dieses Projekts erfordert jedoch finanzielle Unterstützung des Landes, wie bei dem Gespräch betont wurde. Trotz der finanziellen Herausforderungen wurde hervorgehoben, dass das Vorhaben im Vergleich zu anderen Infrastrukturprojekten mit relativ geringem Aufwand realisierbar ist.
Landtagsabgeordnete Andrea Bogner-Unden unterstrich: „Unser Projekt ist finanziell stemmbar, mit vergleichsweise wenig Geld erhält man eine große Wirkung.“ Für den Tourismus und auch die regionale Wirtschaft, einschließlich der Berufspendler, würde die Reaktivierung der Ablachtalbahn viele Vorteile bieten.
Staatssekretärin Elke Zimmer hob die langfristige Bedeutung des Projekts für die Verkehrsentwicklung in der Region hervor. „Unser Ziel muss es sein, dass das Zweit- oder gar Drittauto nicht mehr benötigt wird“, so Zimmer. Sie betonte die Notwendigkeit, heute schon für die Mobilität der Zukunft zu planen:
„Wir müssen jetzt schon weiterdenken für die Entwicklung in 15 bis 20 Jahren. Der Personenverkehr wird sich definitiv ändern – weg vom Individualverkehr.“
Bürgermeister Severin Rommeler wies auf die starke Unterstützung durch die Bevölkerung hin: „Hinter der Ablachtalbahn steht ein Förderverein mit über 200 Mitgliedern, die auch gerne mit anpacken.“ Ein Beispiel für diese tatkräftige Unterstützung lieferte Bürgermeister Arne Zwick, der den Haltepunkt in Menningen, einem Teilort Meßkirchs, erwähnte: „Der Haltepunkt ist innerhalb von zwei Wochenenden durch das Engagement der Anwohner entstanden und entspricht den Landesstandards.“ Doch auch viele Einheimische, Gemeinderäte aus Meßkirch und Sauldorf und auch Bürgermeister aus anderen Gemeinden haben an einer Reaktivierung im Stundentakt großes Interesse. So konnten im Frühjahr beispielsweise ein neuer Haltepunkt in Mühlingen eröffnet werden.
Die Reaktivierung der Ablachtalbahn sehen die Beteiligten als wichtigen Baustein für eine zukunftsorientierte Verkehrspolitik im ländlichen Raum. Darüber hinaus ermöglicht die schnelle Anbindung an Ulm den Zugang zum ICE-Netz und somit zu nationalen und internationalen Verbindungen. Über Singen besteht zudem Anschluss in die Schweiz mit Verbindungen nach Zürich und Basel. Die Ablachtalbahn könnte außerdem als wichtige Ausweichstrecke beim Bau der Bodenseegürtelbahn dienen – sowohl im Güter- als auch im Personenverkehr.
Weitere Informationen und Fahrtzeiten zur Ablachtalbahn finden Sie hier: -Startseite - Förderverein Ablachtalbahn e.V. (foerderverein-ablachtalbahn.de) oder hier Biberbahn – Radolfzell // Stockach // Sauldorf // Bichtlingen // Meßkirch // Menningen // Mengen – Mit der Bahn druch drei Ländle